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Angst überwinden: Dein Weg zu einem freieren und erfüllteren Leben
Angst ist ein universelles menschliches Gefühl. Jeder kennt das mulmige Gefühl im Bauch vor einer wichtigen Prüfung, die Panik vor einer Rede oder die Angst vor dem Versagen.
Doch für manche Menschen wird Angst zum ständigen Begleiter, der sie in ihrem Alltag stark einschränkt.
Leidest du auch unter Angst?
- Hast du ständig Angst, etwas falsch zu machen?
- Vermeidest du bestimmte Situationen, weil du Angst davor hast?
- Fühlst du dich oft überfordert und gestresst?
Dann bist du hier genau richtig!
In diesem Blogartikel erfährst du alles, was du über Angst wissen musst und wie du sie endlich überwinden kannst.
Gemeinsam begeben wir uns auf eine Reise zu einem freieren und erfüllteren Leben!
1. Definition – Was ist Angst?
Angst ist eine natürliche emotionale Reaktion auf Bedrohungen oder Gefahren. Sie aktivieren das „Kampf-oder-Flucht“-System des Körpers, um auf Stresssituationen zu reagieren. Diese Reaktion ist wichtig für das Überleben und hilft, potenzielle Gefahren zu vermeiden oder zu bekämpfen.
Unterscheidung zwischen normaler Angst und pathologischer Angst
Normale Angst :
- Situationsbezogen : Tritt als Reaktion auf spezifische Bedrohungen oder Stresssituationen auf (zB Prüfungen, wichtige Präsentationen).
- Kurzfristig : Hält nur so lange an, wie die bedrohliche Situation dauert.
- Funktional : Hilft, sich auf Herausforderungen vorzubereiten und angemessen zu reagieren.
- Kontrollierbar : Verschwindet nach der Bedrohung und beeinträchtigt den Alltag nicht wesentlich.
Pathologische Angst :
- Übermäßig und anhaltende : Tritt oft ohne klare Bedrohung auf und bleibt über einen längeren Zeitraum bestehen.
- Unverhältnismäßig : Die Intensität der Angst steht nicht im Verhältnis zur tatsächlichen Gefahr.
- Beeinträchtigend : Stört den Alltag erheblich, beeinflusst Arbeit, soziale Beziehungen und allgemeines Wohlbefinden.
- Schwer kontrollierbar : Betroffene haben Schwierigkeiten, die Angst, zu handeln oder zu reduzieren, selbst wenn sie sich der Unverhältnismäßigkeit bewusst sind.
2. Arten von Angststörungen :
Angststörungen: Die verschiedenen Gesichter der Angst
Angst ist ein natürliches und wichtiges Gefühl, das uns in Gefahrensituationen schützen kann.
Doch wenn Angst überhandnimmt und zu einer Beeinträchtigung unseres Alltags führt, kann sie zu einer Angststörung werden.
Es gibt verschiedene Arten von Angststörungen, die sich in ihren Symptomen und Ausprägungen unterscheiden.
Im Folgenden werden die häufigsten Angststörungen näher beschrieben:
1. Panikstörung:
- Plötzliche und unerwartete Panikattacken mit intensiven Angstsymptomen wie Herzrasen, Schwindel, Atemnot und Todesangst.
- Kann ohne Vorwarnung und an jedem Ort auftreten.
- Betroffene vermeiden oft Orte oder Situationen, die Panikattacken auslösen könnten.
2. Generalisierte Angststörung (GAD):
- Anhaltende und übermäßige Sorgen und Ängste in Bezug auf verschiedene Themen wie Gesundheit, Finanzen, Familie oder Zukunft.
- Begleitet von körperlichen Symptomen wie Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten.
- Betroffene fühlen sich oft wie unter Dauerstress.
3. Soziale Angststörung (Soziale Phobie):
- Starke Angst vor sozialen Situationen, in denen man im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen könnte.
- Betroffene haben Angst, kritisiert oder negativ beurteilt zu werden.
- Vermeiden oft soziale Kontakte und Aktivitäten.
4. Spezifische Phobien:
- Anhaltende und übermäßige Angst vor einem bestimmten Objekt oder einer bestimmten Situation, z.B. Spinnen, Höhen, Fliegen, enge Räume oder öffentliche Verkehrsmittel.
- Die Angst ist so stark, dass sie den Alltag stark beeinträchtigt.
5. Zwangsstörungen (OCD):
- Wiederkehrende Zwangsvorstellungen (z.B. Gedanken an Schmutz oder Gefahr) und Zwangshandlungen (z.B. ständiges Händewaschen oder Kontrollieren).
- Die Zwänge sind zeitaufwändig und quälend, aber der Betroffene kann ihnen nicht widerstehen.
6. Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS):
- Entwickelt sich nach einem traumatischen Erlebnis wie Krieg, Gewalt, Naturkatastrophe oder Unfällen.
- Betroffene leiden unter Flashbacks, Albträumen, Angstzuständen, emotionaler Taubheit und Vermeidungsverhalten.
3. Ursachen und Risikofaktoren
Angststörungen entstehen nicht aus einer einzigen Ursache, sondern sind vielmehr das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von verschiedenen Faktoren.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass sowohl biologische, psychologische als auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen.
Biologische Faktoren:
- Genetik: Studien haben gezeigt, dass Angststörungen familiär gehäuft auftreten können. Das bedeutet, dass Menschen mit einer familiären Vorbelastung ein höheres Risiko haben, selbst an einer Angststörung zu erkranken.
- Neurotransmitter: Ungleichgewichte im Gehirn bei bestimmten Neurotransmittern wie Serotonin und Noradrenalin können Angst und andere Symptome einer Angststörung verstärken.
- Hirnstrukturen: Bestimmte Hirnregionen, die für die Verarbeitung von Emotionen und Angst zuständig sind, können bei Menschen mit Angststörungen Veränderungen aufweisen.
Psychologische Faktoren:
- Traumata: Traumatische Erfahrungen in der Kindheit oder im Erwachsenenleben können das Risiko für die Entwicklung einer Angststörung erhöhen.
- Persönlichkeitsmerkmale: Menschen mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen wie Neurotizismus oder introvertiertem Temperament sind anfälliger für Angststörungen.
- Erlernte Verhaltensweisen: Angst kann durch Beobachtungslernen oder negative Erfahrungen erlernt und gefestigt werden.
Umweltfaktoren:
- Stress: Anhaltender oder starker Stress kann Angstsymptome verstärken und die Entwicklung einer Angststörung begünstigen.
- Lebensereignisse: Belastende Lebensereignisse wie Trennung, Verlust oder Krankheit können zu Angst und Panikattacken führen.
- Familiäre Einflüsse: Aufziehen in einem familiären Umfeld mit Angststörungen oder anderen psychischen Erkrankungen kann das Risiko für die eigene Entwicklung einer Angststörung erhöhen.
Wichtig zu verstehen ist, dass diese Faktoren nicht isoliert voneinander wirken, sondern in einem komplexen Zusammenspiel die Entstehung einer Angststörung beeinflussen.
Das bedeutet, dass eine Person mit einer genetischen Veranlagung für Angststörungen diese Störung nur dann entwickeln wird, wenn auch andere Faktoren wie Traumata oder starker Stress hinzukommen.
4.Diagnose
Um eine Angststörung zu diagnostizieren, verwenden Fachleute verschiedene Kriterien und Diagnoseverfahren.
Diagnostische Kriterien:
- DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 5. Auflage): Das von der American Psychiatric Association (APA) herausgegebene Klassifikationssystem für psychische Erkrankungen.
- ICD-10 (Internationale Klassifikation der Krankheiten, 10. Revision): Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegebene Klassifikation für Krankheiten und Gesundheitsprobleme.
Beide Klassifikationssysteme definieren detaillierte Kriterien für die verschiedenen Arten von Angststörungen.
Dazu gehören unter anderem:
- Art und Intensität der Angstsymptome
- Dauer und Häufigkeit der Symptome
- Beeinträchtigung des Alltagslebens
- Ausschluss anderer psychischer oder physischer Erkrankungen
Diagnoseverfahren:
- Klinische Interviews: Ein ausführliches Gespräch mit einem Arzt oder Psychotherapeuten bildet die Grundlage der Diagnose.
- Fragebögen: Standardisierte Fragebögen können verwendet werden, um die Schwere der Angstsymptome zu erfassen.
- Körperliche Untersuchungen: Um körperliche Ursachen der Angstsymptome auszuschließen, kann eine körperliche Untersuchung durchgeführt werden.
Differentialdiagnose:
- Wichtig ist die Abgrenzung von anderen psychischen oder physischen Erkrankungen, die ähnliche Symptome wie Angststörungen verursachen können.
- Dazu gehören unter anderem Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schilddrüsenüberfunktion und Substanzmissbrauch.
Die Diagnose einer Angststörung sollte durch einen erfahrenen Arzt oder Psychotherapeuten erfolgen.
Nur so kann sichergestellt werden, dass die richtige Diagnose gestellt wird und die passende Behandlung eingeleitet werden kann.

4. Behandlungsmöglichkeiten
- Psychotherapie : Kognitive Verhaltenstherapie (CBT), Konfrontationstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Therapie.
- Medikamentöse Behandlung : Antidepressiva, Benzodiazepine, Betablocker.
- Alternative Therapien und Selbsthilfestrategien: Achtsamkeit und Meditation, Atemübungen, Akupunktur.
Hier findest du einige weitere Blogartikel dazu:
- Angst überwinden
- Angst basteln – Mit Kreativität Angst überwinden
- Interpersonale Therapie- IPT
- Familienaufstellungen, Systemaufstellungen
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- 4 Atemübungen um Angstattacken sofort zu stoppen
- Checkliste für Angstfreie Tage
- Was ist eine Achtsamkeitstherapie?
5. Zahlen, Daten, Fakten
Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit.
Prävalenz:
- Etwa 10% der Erwachsenen leiden im Laufe eines Jahres an einer Angststörung.
- Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer.
- Die Prävalenz von Angststörungen kann je nach Kultur und Region variieren.
Geschlechterunterschiede:
- Frauen sind etwa doppelt so häufig von generalisierten Angststörungen und sozialen Phobien betroffen wie Männer.
- Männer leiden hingegen etwas häufiger unter Panikstörungen und Substanzmissbrauch-induzierten Angststörungen.
Kulturelle Unterschiede:
- In einigen Kulturen scheinen Angststörungen seltener zu sein als in anderen.
- Dies kann auf unterschiedliche kulturelle Normen im Umgang mit Angst und psychischen Erkrankungen zurückzuführen sein.
Trends:
- In den letzten Jahren scheint die Häufigkeit von Angststörungen zuzunehmen.
- Dies könnte an verschiedenen Faktoren liegen, wie z.B. dem gestiegenen Lebenstempo, der zunehmenden Digitalisierung und der wachsenden Belastung durch soziale Medien.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Daten zur Prävalenz von Angststörungen aus verschiedenen Studien stammen und daher nicht direkt miteinander vergleichbar sind.
Darüber hinaus ist die Dunkelziffer bei Angststörungen wahrscheinlich hoch, d.h. viele Menschen mit einer Angststörung suchen keine professionelle Hilfe.
Trotz dieser Einschränkungen zeigen die verfügbaren Daten, dass Angststörungen ein weit verbreitetes Problem sind, das Millionen von Menschen weltweit betrifft.
Es ist wichtig, die Öffentlichkeit über Angststörungen aufzuklären und die Stigmatisierung zu bekämpfen, damit mehr Menschen die Hilfe bekommen, die sie benötigen.
6. Symptome
Im Folgenden werden die häufigsten Symptome von Angststörungen genauer beschrieben:
Körperliche Symptome:
- Herzrasen und Herzklopfen
- Schwitzen
- Zittern
- Kurzatmigkeit und Atemnot
- Brustschmerzen und Engegefühl in der Brust
- Schwindel und Benommenheit
- Übelkeit und Erbrechen
- Magen-Darm-Beschwerden
- Muskelverspannungen und Unruhe
- Schlafstörungen
Emotionale Symptome:
- Angst und Panik
- Unruhe und Nervosität
- Gefühl der Bedrohung und des Ausgeliefertseins
- Kontrollverlust
- Hilflosigkeit und Ohnmacht
- Konzentrationsstörungen
- Gedächtnisprobleme
- Vermeidungsverhalten
- Soziale Ängste
- Depressive Verstimmungen
Kognitive Symptome:
- Negative und pessimistische Gedanken
- Katastrophisieren
- Übertriebene Sorgen und Ängste
- Schwierigkeiten, sich zu entspannen
- Gedankenkreisen
- Verzerrung der Realität
- Depersonalisation und Derealisation
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Menschen mit einer Angststörung alle diese Symptome aufweisen.
Die Art und Intensität der Symptome können von Person zu Person und von Situation zu Situation variieren.
Darüber hinaus können die Symptome von Angststörungen mit den Symptomen anderer psychischer oder physischer Erkrankungen verwechselt werden.
Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich bei Verdacht auf eine Angststörung an einen Arzt oder Psychotherapeuten wenden, um eine genaue Diagnose zu erhalten.



