Angst vor Krankheiten: Wie du Hypochondrie erkennst und überwindest

Wenn der Alltag zur Herausforderung wird: Hypochondrie und der ständige Kampf mit der Angst vor Krankheiten

Hast du dich schon einmal dabei erappt, wie du harmlose Symptome googlest und dich sofort in einer Spirale aus Ängsten und Sorgen wiederfindest? Ein leichtes Ziehen im Kopf und plötzlich denkt man an einen Tumor. Ein Kribbeln im Arm und du fragst dich, ob das ein Schlaganfall sein könnte. Vielleicht hast du ein winziges Zeichen in deinem Körper bemerkt und sofort einen riesigen Albtraum daraus gemacht. Was, wenn es doch etwas Schlimmes ist? Wenn sich diese Gedanken nicht nur hin und wieder, sondern regelmäßig und intensiv zeigen, dann könnte es sein, dass du mit Hypochondrie zu kämpfen hast.

Ein unsichtbarer Kampf – Angst vor Krankheiten im Alltag

Ich weiß, wie erschöpfend und quälend es sein kann, ständig von dieser Angst begleitet zu werden. Hypochondrie ist mehr als nur gelegentliche Sorge um die eigene Gesundheit. Es ist eine lähmende Angst, die jede kleinste körperliche Veränderung zu einem potenziellen Alarmzeichen macht. Die Sorge, eine ernste Krankheit zu haben, wird zu einem ständigen Begleiter, der dich immer wieder aus der Bahn wirft. Der Gang zum Arzt wird zu einer Achterbahnfahrt der Emotionen – angeblich die Hoffnung, dass der Arzt dir garantiert wird, dass alles in Ordnung ist, andererseits die quälende Angst, dass doch etwas Schlimmes übersehen wurde.

In solchen Momenten fühlt man sich oft sehr allein. Man möchte niemanden mit der eigenen Angst belasten, hat aber das Gefühl, dass niemand verstehen kann, wie sehr diese Sorgen das tägliche Leben bestimmen. Doch hier ist die gute Nachricht: Du bist nicht allein. Viele Menschen leiden unter den gleichen Ängsten, und es gibt Wege, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.

Was ist Hypochondrie und wie entsteht sie?

Hypochondrie, auch als Krankheitsangststörung bekannt, beschreibt eine übermäßige und oft unbegründete Angst vor schweren Krankheiten. Betroffene neigen dazu, körperliche Symptome, die in Wahrheit harmlos sind, als Anzeichen einer ernsten Erkrankung zu interpretieren. Diese Ängste können sich auf alle möglichen Krankheiten beziehen – von Krebs über Herzprobleme bis hin zu seltenen Krankheiten, die nur selten auftreten.

Die Ursachen für Hypochondrie sind vielfältig. Häufig spielen traumatische Erlebnisse, wie der Verlust eines nahen Angehörigen durch Krankheit, eine Rolle. Aber auch ständiger Stress, genetische Veranlagung oder das Aufwachsen in einem Umfeld, in dem die Gesundheit als besonders zerbrechlich wahrgenommen wurde, können zur Entstehung von Krankheitsangst beitragen. In manchen Fällen entwickeln sich die Ängste auch nach einem tatsächlichen gesundheitlichen Vorfall, der die Wahrnehmung von Krankheit intensiviert hat. Ein Beispiel: Markus, 40 Jahre alt, hatte vor einiger Zeit eine Erkältung, die sich durch ungewöhnlich starke Symptome äußerte. Auch nachdem er vollständig gesund war, blieb die Angst, wieder etwas Schlimmes zu haben, bestehen. Er konnte die normale Erkrankung nicht mehr von ernsteren Erkrankungen unterscheiden und recherchierte ständig seine Symptome.

Typische Symptome und Verhaltensweisen bei Hypochondrie

Die Symptome der Hypochondrie sind nicht immer leicht zu erkennen, vor allem weil sie sich oft im täglichen Leben manifestieren, ohne dass es eine klare Diagnose gibt. Zu den häufigsten Verhaltensweisen gehören:

  1. Ständiges Googeln von Symptomen : Betroffene recherchieren intensiv ihre körperlichen Beschwerden, oft auf unsicheren und nicht fachlich fundierten Webseiten. Das führt häufig zu einer noch größeren Angst, an einer schweren Krankheit zu leiden.

  2. Häufige Arztbesuche : Viele Menschen mit Hypochondrie suchen immer wieder Ärzte auf – auch bei harmlosen Symptomen. Trotz wiederholter Bestätigungen, dass nichts Ernstes vorliegt, bleibt die Angst bestehen.

  3. Vermeidung von Arztbesuchen : Andere Menschen meiden bewusst den Gang zum Arzt, aus Angst, eine schlimme Diagnose zu erhalten. Sie leben in der ständigen Unsicherheit und wissen nicht, ob sie sich beruhigen oder mit der Angst leben sollen.

  4. Übermäßige Körperbeobachtung : Der Körper wird ständig auf Veränderungen überwacht – selbst kleine Unregelmäßigkeiten werden sofort als bedrohlich interpretiert.

Schwierigkeiten: Wie sich Krankheitsangst auf dein Leben auswirkt

Unbehandelt kann Hypochondrie erhebliche Auswirkungen auf das tägliche Leben haben. Diese Ängste belasten nicht nur das psychische Wohlbefinden, sondern können auch zu körperlichen Problemen führen, wie Schlafstörungen, Muskelverspannungen oder Verdauungsbeschwerden, die durch die ständige Anspannung entstehen. In vielen Fällen entwickeln sich Angststörungen , die zusätzlich das Leben beeinträchtigen.

Ein weiteres großes Problem ist die soziale Isolation . Wer ständig von der Angst vor Krankheiten geplagt wird, zieht sich häufig aus dem sozialen Leben zurück, aus Angst, nicht ernst genommen zu werden oder die eigenen Besorgnisse zu teilen. Beziehungen zu Freunden und Familie können unter dieser ständigen Sorge leiden.

Was du tun kannst: Wege aus der Angst

Wenn du dich in diesem Teufelskreis wiedererkennst, ist es wichtig zu wissen, dass es Hoffnung gibt und du nicht alleine bleiben musst. Es gibt mehrere Wege, wie du die Hypochondrie in den Griff bekommen und deine Lebensqualität verbessern kannst:

1. Psychotherapie: Kognitive Verhaltenstherapie (CBT)

Die kognitive Verhaltenstherapie hat sich als besonders effektiv im Umgang mit Hypochondrie erwiesen. Sie hilft dabei, die Ängste zu erkennen und umzuprogrammieren. Du lernst, deine Gedanken und Wahrnehmungen zu hinterfragen und sie realistischer zu betrachten. Anstatt dich von jedem kleineren Symptom in Panik versetzen zu lassen, lernst du, damit ruhiger umzugehen. 

2. Achtsamkeit und Entspannungstechniken

Techniken wie Meditation, Achtsamkeitstraining oder Yoga helfen, deine Gedanken zu beruhigen und den Körper zu entspannen. Sie unterstützen dich dabei, die Kontrolle über deine Ängste zurückzugewinnen und den Fokus auf das Hier und Jetzt zu lenken, statt in katastrophalen Gedanken zu versinken.

3. Einschränkung der Internetsuche

Ein weiterer Schritt ist, die ständige Internetsuche nach Symptomen zu reduzieren. Du könntest dir feste Zeiten setzen, in denen du nach gesundheitlichen Informationen suchst, und dich bewusst darauf konzentrierst, nur seriöse und zuverlässige Quellen zu verwenden.

4. Medikamentöse Unterstützung

In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, Medikamente zur Unterstützung der Behandlung einzusetzen. Antidepressiva oder angstlösende Medikamente können helfen, die Symptome zu lindern. Dies sollte jedoch immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen.

5. Selbsthilfegruppen

Der Austausch mit anderen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann sehr hilfreich sein. In Selbsthilfegruppen kannst du lernen, dass du nicht allein bist und dich mit anderen über praktische Lösungen austauschen.

Der Weg zu mehr Lebensqualität

Die Überwindung von Hypochondrie ist kein schneller Prozess, aber es ist möglich. Es beginnt mit der Erkenntnis, dass deine Ängste real sind, aber nicht die Realität deiner Gesundheit widerspiegeln. Du kannst lernen, deine Sorgen zu kontrollieren und wieder Vertrauen in deinen Körper zu fassen.

Wenn du heute den ersten Schritt machst, dich mit einem Therapeuten oder einer Selbsthilfegruppe auseinanderzusetzen, bist du auf dem besten Weg, wieder ein Leben ohne ständige Ängste zu führen. Du verdienst es, dich frei und ohne Sorgen zu fühlen – und dieser Weg ist für dich möglich.

 

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Mit diesem Blog möchte ich meine Erfahrungen mit der Depression und Ängsten teilen und anderen Betroffenen Mut und Hoffnung geben. Es ist wichtig, dass wir offen über unsere mentale Gesundheit sprechen und das Stigma, das mit psychischen Erkrankungen verbunden ist, bekämpfen.

Anna Dre

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