Emotionen steuern?

Emotionen steuern: Wie du dich in die nächsthöhere Ebene begibst

Kennst du das Gefühl, als würde dir alles entgleiten? Du fühlst dich oft leer, müde und als ob jeder Tag ein Kampf wäre? Vielleicht hast du schon oft gehört, dass du einfach „positiver denken“ sollst oder dass „alles besser wird“, aber das bringt dich nur noch mehr zum Verzweifeln. Der Weg aus der Dunkelheit ist lang und steinig, und manchmal scheint er endlos zu sein. Glaub mir, ich weiß, wie schwer es sein kann, überhaupt einen Lichtblick zu sehen, wenn sich alles nur noch schwer und grau anfühlt.

Es ist okay, hier zu sein. Es ist okay, dich manchmal nicht zu spüren oder zu verstehen, warum alles so erdrückend wirkt. Was du gerade durchmachst, ist real, und es ist wichtig, dass du das anerkennst. Vielleicht bist du an einem Punkt, an dem du nicht mehr weißt, wie du dich selbst aus dieser Spirale herausziehen kannst. Aber du musst es auch nicht alleine schaffen. Es gibt Wege, um Stück für Stück den nächsten Schritt zu gehen – und genau darum geht es bei der Emotionsskala.

Die Emotionsskala kann dir dabei helfen, deine Gefühle zu sortieren und zu verstehen, wo du dich gerade befindest – und wie du langsam, in kleinen Schritten, zu einem emotionalen Zustand gelangen kannst, der sich etwas besser anfühlt. Denn es geht nicht darum, sofort glücklich oder erfüllt zu sein. Es geht darum, von dort, wo du gerade stehst, ein kleines Stück vorwärts zu kommen. Und das darf ganz sanft und in deinem Tempo geschehen.

Inhaltsverzeichnis

Woher stammt die Emotionsskala?

Die Emotionsskala wurde von verschiedenen Psychologen und spirituellen Lehrern entwickelt, die sich intensiv mit dem menschlichen Bewusstsein und emotionalen Zuständen auseinandersetzten. Eine der bekanntesten Versionen dieses Modells stammt von Abraham-Hicks, die es als „Emotional Guidance Scale“ bezeichnet haben. Die Idee dahinter ist einfach, aber kraftvoll: Emotionen sind wie eine Art „Frequenz“ oder „Schwingung“, und je nachdem, in welchem emotionalen Zustand du dich befindest, befindest du dich auf einer bestimmten Frequenz. Die niedrigeren Emotionen wie Angst, Wut oder Trauer haben eine niedrigere Schwingung, während Freude, Liebe und Dankbarkeit eine höhere Schwingung haben.

Stell dir vor, du stehst am unteren Ende einer Spirale – vielleicht fühlst du dich gerade in einem Zustand von Angst oder Trauer gefangen. Es wäre zu viel verlangt, von hier aus direkt zur puren Freude zu springen. Das Schöne an der Emotionsskala ist jedoch, dass du nicht diesen riesigen Sprung machen musst. Es reicht, den nächsten, etwas weniger negativen emotionalen Zustand anzustreben – zum Beispiel von tiefer Trauer zu Wut, oder von Wut zu Frustration. Das klingt vielleicht komisch, aber jeder dieser Schritte bringt dich näher zu einem Gefühl, das weniger belastend und schwer ist.

Wie sieht die Emotionsskala aus?

Stell dir eine Spirale vor. Am unteren Ende befinden sich die Emotionen, die wir oft als „negativ“ empfinden – Angst, Trauer, Wut, Depression. Diese Zustände fühlen sich schwer und erdrückend an. Am oberen Ende der Spirale stehen die positiven Emotionen – Freude, Liebe, Freiheit und Dankbarkeit. Die Herausforderung besteht darin, dass wir selten von einem Extrem ins andere springen können. Wenn du dich tief unten in der Spirale befindest, ist es fast unmöglich, direkt zu einem Zustand der Freude oder Dankbarkeit zu gelangen.

Die Idee hinter der Emotionsskala ist, dass du schrittweise durch deine Emotionen aufsteigen kannst. Es geht darum, den nächsten erreichbaren emotionalen Zustand zu finden, der vielleicht nur ein kleines bisschen weniger schwer ist als der jetzige. Es ist, als würdest du eine Treppe hinaufsteigen – ein Schritt nach dem anderen, und jeder Schritt bringt dich näher zu einem Gefühl, das dir besser dient.

Die Ebenen der Emotionsskala:

  • Die Emotionsskala ist in verschiedene Ebenen unterteilt, die von den höchsten positiven Zuständen bis hin zu den tiefsten negativen reichen. Hier ein Überblick über die verschiedenen emotionalen Zustände:
    1. Glück, Freude, Freiheit, Liebe, Dankbarkeit
      Diese Gefühle stehen an der Spitze der Skala. Es sind Zustände, in denen du dich frei, leicht und verbunden fühlst.
    2. Passion
      Leidenschaft ist der Motor, der dich antreibt. In diesem Zustand fühlst du dich motiviert und voller Tatendrang.
    3. Begeisterung
      Begeisterung lässt dich aufgeregt und neugierig auf das Leben blicken. Du verspürst Vorfreude auf das, was kommt.
    4. Positive Erwartungshaltung
      Du erwartest das Beste und glaubst daran, dass gute Dinge geschehen werden.
    5. Optimismus
      Optimismus ist die innere Überzeugung, dass alles gut wird – auch wenn es jetzt noch nicht perfekt ist.
    6. Hoffnung
      Hoffnung ist ein zartes Gefühl, das dir zeigt, dass es einen Weg aus der Dunkelheit gibt.
    7. Zufriedenheit
      Du bist mit dem, was du hast, zufrieden und findest Frieden im Hier und Jetzt.
    8. Langeweile
      Ein neutraler Zustand, in dem dir vielleicht etwas fehlt, aber keine großen negativen Emotionen vorhanden sind.
    9. Pessimismus
      Du fühlst, dass die Dinge nicht ideal laufen, aber du hast noch nicht aufgegeben.
    10. Frustration, Ungeduld, Irritation
      Diese Gefühle zeigen an, dass du blockiert bist oder nicht weiterkommst.
    11. Sich überfordert fühlen
      Alles fühlt sich zu viel an, und du weißt nicht, wie du weitermachen sollst.
    12. Enttäuschung
      Du hast das Gefühl, dass deine Erwartungen nicht erfüllt wurden.
    13. Zweifel
      Du bist unsicher und fragst dich, ob du auf dem richtigen Weg bist.
    14. Sich Sorgen machen
      Du kreist um negative Gedanken und bist ängstlich über die Zukunft.
    15. Jemanden beschuldigen
      Du fühlst, dass jemand anderes verantwortlich ist für deine Situation.
    16. Entmutigung
      Du hast das Gefühl, dass nichts, was du tust, einen Unterschied macht.
    17. Ärger
      Wut und Groll sind an dieser Stelle der Skala präsent.
    18. Rachegedanken
      Du verspürst den Wunsch, jemandem Schaden zuzufügen oder zurückzuschlagen.
    19. Hass
      Tiefe Feindseligkeit und Ablehnung bestimmen diesen Zustand.
    20. Eifersucht, Missgunst
      Du fühlst dich anderen gegenüber unterlegen und wünschst dir das, was sie haben.
    21. Sich schuldig oder unwürdig fühlen
      Schuld und Scham quälen dich, und du fühlst dich nicht gut genug.
    22. Angst, Trauer, Depression, Machtlosigkeit, Opfer
      Diese tiefsten Zustände sind oft am schwierigsten zu ertragen. Du fühlst dich ausgeliefert, ohnmächtig und siehst keinen Ausweg.

Wenn du dich gerade in einem der unteren Zustände befindest, ist das in Ordnung. Es ist wichtig, zu akzeptieren, wo du gerade stehst. Der Schlüssel ist, nicht zu erwarten, dass du sofort „glücklich“ sein musst. Stattdessen kannst du dir die Frage stellen: „Was ist der nächste kleine Schritt, den ich emotional machen kann?“ Vielleicht ist es, von Trauer zu Wut zu gelangen, oder von Wut zu Frustration. Es mag nicht wie ein großer Fortschritt erscheinen, aber jeder Schritt bringt dich näher zu einem Gefühl, das weniger schwer ist.

Sei geduldig mit dir selbst. Jeder kleine Fortschritt zählt.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So bewegst du dich in die nächsthöhere Ebene

  1. Erkenne deinen aktuellen emotionalen Zustand: Halte inne und frage dich, wie du dich gerade fühlst. Versuche, deine Emotion einem Punkt auf der Skala zuzuordnen.
  2. Akzeptiere deine Emotionen: Es ist in Ordnung, sich schlecht zu fühlen. Akzeptiere, wo du gerade stehst, und gib dir selbst die Erlaubnis, diesen Zustand als Ausgangspunkt zu sehen.
  3. Finde die nächsthöhere Emotion: Schau dir die Skala an und wähle den nächsthöheren Zustand, der realistisch für dich ist. Wenn du zum Beispiel frustriert bist, könntest du dich auf Langeweile oder Pessimismus zubewegen.
  4. Nimm kleine Schritte: Arbeite daran, allmählich deine Gedanken zu verändern und neue Perspektiven einzunehmen.
  5. Übe Geduld und Mitgefühl: Es dauert Zeit und Übung, Emotionen zu steuern. Sei geduldig mit dir selbst und erwarte keine Wunder über Nacht.

 

Praxisbeispiele zur Anwendung der Emotionsskala

Hier sind drei Beispiele, wie du die Emotionsskala im täglichen Leben anwenden kannst:

Beispiel 1: Der Frust nach einem langen Arbeitstag

Angenommen, du kommst nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause und fühlst dich frustriert, weil alles schiefgelaufen ist. Anstatt in dieser Frustration zu verharren, kannst du die Skala nutzen. Erkenne zuerst deinen Frust an und schaue dann, was die nächsthöhere Emotion ist – vielleicht Langeweile oder leichte Irritation. Konzentriere dich darauf, deinen Zustand auf Langeweile zu verschieben, indem du dich fragst: „Was könnte ich jetzt tun, um mich ein wenig abzulenken?“ Vielleicht hilft ein Spaziergang oder eine kurze Meditation.

Beispiel 2: Konflikte in der Partnerschaft

Wenn du nach einem Streit mit deinem Partner wütend bist, versuche nicht, sofort wieder fröhlich oder dankbar zu sein – das wäre unrealistisch. Stattdessen nutze die Skala: Finde heraus, ob du dich von Wut zu Entmutigung bewegen kannst. Vielleicht fühlst du dich dann eher enttäuscht oder traurig, was schon ein Fortschritt ist. Von dort aus kannst du an dir arbeiten, um langsam wieder positive Gedanken zuzulassen.

Beispiel 3: Überforderung bei der Arbeit

Wenn du dich bei der Arbeit überfordert fühlst, stehst du vielleicht irgendwo in der Mitte der Skala. Versuche, diesen Zustand bewusst zu erkennen, und arbeite daran, dich in Richtung Optimismus zu bewegen. Stell dir die Frage: „Was ist der kleinste, positivste Gedanke, den ich in dieser Situation haben kann?“ Vielleicht hilft dir die Hoffnung, dass du die Aufgabe Schritt für Schritt meistern wirst.

Warum ist die Emotionsskala so effektiv?

Die Emotionsskala zeigt dir, dass es nicht darum geht, immer „glücklich“ oder „positiv“ zu sein. Stattdessen gibt sie dir ein realistisches, praktisches Werkzeug an die Hand, um dich Schritt für Schritt in eine bessere Richtung zu bewegen. Anstatt zu erwarten, dass du dich von tiefster Trauer direkt in die Glückseligkeit katapultierst, erlaubt sie dir, kleine, erreichbare Fortschritte zu machen. Das ist ein realistischer und nachhaltiger Ansatz, um deine emotionale Gesundheit zu verbessern.

 

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Mit diesem Blog möchte ich meine Erfahrungen mit der Depression und Ängsten teilen und anderen Betroffenen Mut und Hoffnung geben. Es ist wichtig, dass wir offen über unsere mentale Gesundheit sprechen und das Stigma, das mit psychischen Erkrankungen verbunden ist, bekämpfen.

Anna Dre

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