Posttraumatische Belastungsstörung: Ein Schrei nach Hilfe und Heilung

Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine stille Krankheit. Sie betrifft nicht nur den Geist, sondern auch den Körper, die Seele und die Beziehungen der Betroffenen. Es ist eine Störung, die nach extrem belastenden Ereignissen wie ein ungebetener Gast in das Leben der Betroffenen tritt und sich dauerhaft einnistet. Diese Störung bringt Menschen dazu, in ständiger Alarmbereitschaft zu leben, oft unfähig, den normalen Alltag zu bewältigen. Viele Betroffene fühlen sich von der Welt unverstanden und isoliert, was die Symptome oft verschlimmert. Der Weg zur Heilung ist lang und steinig, aber er ist möglich. In diesem Artikel möchte ich nicht nur die Fakten zu PTBS darlegen, sondern auch aufzeigen, wie wir als Gesellschaft Betroffene besser unterstützen können. Es geht darum, nicht nur die Symptome zu verstehen, sondern auch die Ursachen, die Hintergründe und die Wege, wie man damit umgehen kann. Dieser Bericht ist nicht nur für Betroffene gedacht, sondern auch für ihre Angehörigen, Freunde und all jene, die mehr über diese komplexe Krankheit erfahren möchten. Schließlich sind es oft die Menschen in unserem Umfeld, die uns helfen können, aus dem dunklen Schatten des Traumas herauszutreten.

1.Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung?

Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine psychische Erkrankung, die nach einem oder mehreren extrem belastenden Ereignissen auftreten kann.

1.2 Definition und Symptome

Typisch ist, dass die Betroffenen das Erlebte immer wieder durchleben, sei es in Form von Albträumen, Flashbacks oder belastenden Gedanken, die sich unkontrolliert aufdrängen. Diese Erinnerungen sind oft so intensiv, dass sie die Realität für die Betroffenen überlagern.

Menschen mit PTBS sind oft in einem ständigen Zustand erhöhter Alarmbereitschaft, was zu Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen und Reizbarkeit führen kann.

Die Störung beeinflusst nicht nur das emotionale, sondern auch das körperliche Wohlbefinden. So kann es beispielsweise zu chronischen Schmerzen, Magen-Darm-Beschwerden oder Herz-Kreislauf-Problemen kommen.

Besonders herausfordernd ist, dass PTBS oft Jahre nach dem eigentlichen Ereignis auftreten kann, was die Diagnose erschwert.

Die Symptome können so belastend sein, dass sie das soziale Leben und die berufliche Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen. Viele Betroffene ziehen sich aus ihrem sozialen Umfeld zurück, was zu Isolation und Einsamkeit führen kann. Ohne angemessene Behandlung besteht das Risiko, dass die PTBS chronisch wird und die Lebensqualität dauerhaft einschränkt. Daher ist es entscheidend, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und gezielte therapeutische Maßnahmen einzuleiten.

2. Statistische Einblicke: Wer ist betroffen?

Die posttraumatische Belastungsstörung ist weit verbreitet, auch wenn sie oft im Verborgenen bleibt. In Deutschland leiden schätzungsweise 2 bis 5 Prozent der Bevölkerung an PTBS, was etwa 1,6 Millionen Menschen entspricht.

Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. Die Gründe dafür liegen unter anderem in der höheren Wahrscheinlichkeit, dass Frauen Opfer von sexueller Gewalt werden, die ein starker Auslöser für PTBS sein kann.

2.1 Prävalenz in Deutschland und weltweit

Weltweit betrachtet zeigt sich ein ähnliches Bild, wobei die Prävalenz in Ländern, die von Krieg und Konflikten betroffen sind, deutlich höher ist.

Besonders häufig tritt PTBS bei Soldaten auf, die aus Kriegsgebieten zurückkehren. Studien zeigen, dass etwa 10 bis 20 Prozent der Kriegsveteranen im Laufe ihres Lebens an PTBS erkranken.

Doch auch zivile Bevölkerungen in Kriegsgebieten, Flüchtlinge und Opfer von Naturkatastrophen sind stark gefährdet.

Interessanterweise ist die Wahrscheinlichkeit, eine PTBS zu entwickeln, nicht nur von der Schwere des Traumas abhängig, sondern auch von individuellen Faktoren wie der psychischen Widerstandskraft und der sozialen Unterstützung.

Die Dunkelziffer der Betroffenen könnte jedoch deutlich höher sein, da viele Menschen aus Scham oder Unkenntnis keine professionelle Hilfe suchen.

Besonders besorgniserregend ist die steigende Zahl von Kindern und Jugendlichen, die aufgrund von Missbrauch, Vernachlässigung oder Mobbing Symptome einer PTBS entwickeln. Diese Statistiken verdeutlichen, dass PTBS ein globales Problem ist, das weit über individuelle Schicksale hinausgeht und einer umfassenden gesellschaftlichen Aufmerksamkeit bedarf.

Ursachen und Auslöser

3.1 Gefährdete Berufe

Bestimmte Berufe sind besonders anfällig für die Entwicklung einer PTBS, da sie regelmäßig extremen und traumatisierenden Situationen ausgesetzt sind. Soldaten und Polizisten beispielsweise erleben in ihrem Arbeitsalltag häufig Gewalt, Tod und lebensbedrohliche Situationen. Dies hinterlässt nicht nur körperliche, sondern auch tiefe seelische Wunden.

Feuerwehrleute und Rettungssanitäter sind ebenfalls stark gefährdet, da sie regelmäßig mit schweren Unfällen, Bränden und Naturkatastrophen konfrontiert werden, bei denen sie oft hilflos gegenüber den Tragödien stehen.

Auch Mitarbeiter im Gesundheitswesen, wie Ärzte und Pflegekräfte, erleben oft belastende Situationen, besonders wenn sie schwerkranke oder sterbende Patienten betreuen.

Berufe im Sozialwesen, wie Sozialarbeiter oder Mitarbeiter in Frauenhäusern, sind häufig mit Gewaltopfern und Missbrauchsfällen konfrontiert, was ebenfalls ein hohes Risiko für PTBS birgt.

Insgesamt zeigt sich, dass Berufe, die regelmäßig mit menschlichem Leid und extremen Stresssituationen zu tun haben, ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer PTBS mit sich bringen.

3.2 Gefährdete Personen und warum

Nicht nur bestimmte Berufe, sondern auch bestimmte Personengruppen sind stärker gefährdet, an einer PTBS zu erkranken.

Menschen, die in ihrer Kindheit Missbrauch, Vernachlässigung oder Gewalt erlebt haben, tragen ein erhöhtes Risiko. Diese frühen Traumata prägen die Psyche und können die Betroffenen im späteren Leben anfälliger für weitere Traumatisierungen machen.

Frauen sind generell häufiger betroffen, da sie statistisch gesehen öfter Opfer von sexueller und häuslicher Gewalt werden.

Auch Menschen mit einer genetischen Veranlagung oder einer familiären Vorgeschichte von psychischen Erkrankungen haben ein erhöhtes Risiko.

Weitere gefährdete Gruppen sind Flüchtlinge und Migranten, die häufig extrem belastende Erfahrungen wie Krieg, Verfolgung oder die Flucht an sich durchleben müssen.

Auch Menschen, die schwere Unfälle überlebt haben, wie Autounfälle oder Naturkatastrophen, können eine PTBS entwickeln.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Kombination aus belastenden Lebensereignissen und einer empfänglichen psychischen Verfassung das Risiko für PTBS deutlich erhöht.

3.3 Auslösende Situationen

Die Auslöser für eine PTBS sind vielfältig und hängen oft mit extremen Stresssituationen zusammen.

Häufige Auslöser sind Kriegserfahrungen, bei denen Soldaten und Zivilisten mit Gewalt, Tod und Zerstörung konfrontiert werden.

Auch sexuelle oder körperliche Gewalt, sei es in der Kindheit oder im Erwachsenenalter, gehört zu den häufigsten Ursachen.

Verkehrsunfälle, Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen oder Brände sowie Terroranschläge können ebenfalls zu einer PTBS führen.

Ein plötzlicher Verlust von nahestehenden Personen, insbesondere durch unerwartete Todesfälle oder Gewaltverbrechen, ist ein weiterer häufiger Auslöser.

In allen diesen Fällen erleben die Betroffenen extreme Angst, Ohnmacht und Schrecken, die ihre psychischen Abwehrmechanismen überfordern.

Nicht jeder, der ein traumatisches Ereignis erlebt, entwickelt jedoch eine PTBS. Entscheidend ist, wie das Ereignis von der betroffenen Person verarbeitet wird und welche Unterstützung sie danach erhält. Ohne adäquate Hilfe kann das Trauma tief in das Bewusstsein eindringen und dort unbewältigt bleiben, was zu den typischen PTBS-Symptomen führt.

4. Therapiemöglichkeiten

4.2 Aktuelle Therapieansätze

Die Behandlung von PTBS erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl psychotherapeutische als auch medikamentöse Maßnahmen umfassen kann.

Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine der am häufigsten angewandten Therapien. Sie zielt darauf ab, die negativen Gedankenmuster und Verhaltensweisen, die mit dem Trauma verbunden sind, zu verändern.

Ein besonderer Ansatz innerhalb der KVT ist die sogenannte Expositionstherapie, bei der sich der Patient in sicherer Umgebung schrittweise mit den Erinnerungen an das traumatische Ereignis auseinandersetzen soll. Dabei wird das Trauma so lange wiederholt durchlebt, bis die damit verbundenen Ängste nachlassen und eine Verarbeitung möglich wird.

Eine weitere weit verbreitete Methode ist EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing). Diese Therapieform nutzt bilaterale Stimulation, meist durch Augenbewegungen, um die Verarbeitung traumatischer Erinnerungen zu erleichtern. Studien haben gezeigt, dass EMDR besonders effektiv bei der Behandlung von PTBS sein kann, insbesondere bei Patienten, die Schwierigkeiten haben, ihre traumatischen Erlebnisse in Worte zu fassen.

Medikamentöse Therapien sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Antidepressiva, insbesondere selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs), werden häufig eingesetzt, um die mit PTBS einhergehenden Symptome wie Depressionen, Angst und Schlafstörungen zu lindern. In einigen Fällen können auch Antipsychotika oder Beruhigungsmittel verordnet werden, insbesondere wenn es zu schweren Angstzuständen oder Flashbacks kommt. Wichtig ist jedoch, dass Medikamente meist nur symptomatisch wirken und die psychotherapeutische Behandlung nicht ersetzen können.

Neben diesen etablierten Therapien gewinnen auch neuere Ansätze wie Trauma-Fokussierte kognitive Verhaltenstherapie (TF-KVT) oder narrative Expositionstherapie (NET) an Bedeutung. Diese Therapieformen legen besonderen Wert auf das Erzählen und Strukturieren des traumatischen Erlebnisses, was dem Patienten helfen kann, Kontrolle über die Erinnerung zu gewinnen und sie in die eigene Lebensgeschichte zu integrieren.

4.3 Alternative Behandlungen

Neben den klassischen Therapiemethoden gibt es auch eine Reihe von alternativen Ansätzen, die in Kombination oder als Ergänzung zur Standardtherapie eingesetzt werden können.

Achtsamkeitstraining und Meditation haben sich als wirksame Mittel erwiesen, um die emotionale Regulation zu verbessern und Stress abzubauen.

Yoga und körperorientierte Therapien, wie die sogenannte Körperpsychotherapie, können ebenfalls hilfreich sein, da sie den Betroffenen helfen, wieder ein positives Körpergefühl zu entwickeln und sich von körperlichen Symptomen der PTBS zu befreien.

Kunsttherapie, in der Betroffene ihre Gefühle durch Malen, Zeichnen oder andere kreative Ausdrucksformen verarbeiten können, ist ein weiterer alternativer Ansatz. Diese Therapieform ist besonders für Menschen geeignet, die Schwierigkeiten haben, ihre Emotionen in Worte zu fassen.

Musiktherapie bietet ähnliche Vorteile, indem sie eine non-verbale Möglichkeit zur Verarbeitung des Traumas bietet.

Tiergestützte Therapie, zum Beispiel mit Hunden oder Pferden, kann ebenfalls eine unterstützende Rolle spielen. Der Kontakt mit Tieren fördert nicht nur das Vertrauen, sondern kann auch eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem haben. Solche Therapieformen können besonders für Kinder oder Menschen, die stark traumatisiert sind, wertvoll sein.

Ein weiterer alternativer Ansatz ist die sogenannte Neurofeedback-Therapie. Hierbei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem die Hirnaktivität gemessen und in Echtzeit zurückgemeldet wird. Ziel ist es, dem Patienten zu helfen, seine Hirnaktivität zu regulieren und so eine bessere Kontrolle über seine emotionalen Reaktionen zu erlangen.

5. Die Wartezeit überbrücken: Was kann man tun?

Leider sind die Wartezeiten auf einen Therapieplatz in vielen Regionen extrem lang, was für Betroffene eine zusätzliche Belastung darstellt.

In dieser Zeit ist es wichtig, dass die Betroffenen nicht das Gefühl haben, allein gelassen zu werden. Selbsthilfegruppen können eine wertvolle Stütze sein, da sie den Betroffenen die Möglichkeit bieten, sich mit anderen auszutauschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Der Austausch in einer Gruppe kann nicht nur Trost spenden, sondern auch praktische Tipps für den Umgang mit den Symptomen liefern.

Ein weiterer Ansatz, um die Wartezeit sinnvoll zu überbrücken, sind Online-Therapien. Diese werden mittlerweile von vielen Anbietern angeboten und können eine erste Hilfe darstellen, um die akuten Symptome zu lindern und die Zeit bis zum Beginn einer face-to-face-Therapie zu überbrücken.

Auch Telemedizin, bei der Therapiesitzungen per Videoanruf stattfinden, wird immer populärer und kann insbesondere in ländlichen Gebieten oder für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen eine Alternative sein.

Darüber hinaus können Betroffene auch auf verschiedene Selbsthilfemaßnahmen zurückgreifen. Regelmäßige körperliche Bewegung, etwa durch Joggen, Wandern oder Yoga, kann helfen, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Achtsamkeitsübungen und Meditation können ebenfalls dazu beitragen, die eigene Emotionen besser zu kontrollieren und die innere Ruhe wiederzufinden.

Auch das Führen eines Tagebuchs, in dem die täglichen Erlebnisse und Gefühle festgehalten werden, kann eine wertvolle Methode sein, um die eigenen Gedanken zu ordnen und das Trauma Schritt für Schritt zu verarbeiten.

In akuten Krisen sollten Betroffene nicht zögern, sich an den Krisendienst, eine Notfallambulanz oder einen ärztlichen Bereitschaftsdienst zu wenden. Diese Stellen können nicht nur sofortige Hilfe bieten, sondern auch den Zugang zu weiterführenden Angeboten ermöglichen. In einigen Fällen kann es auch sinnvoll sein, sich an eine spezialisierte Trauma-Klinik zu wenden, die oft kürzere Wartezeiten hat und eine intensive Behandlung bieten kann.

 

6. Wie können Freunde und Familie helfen?

Die Unterstützung durch das soziale Umfeld spielt eine entscheidende Rolle im Heilungsprozess von PTBS-Betroffenen.

Freunde und Familie können helfen, indem sie ein offenes Ohr bieten und ohne Vorurteile zuhören. Es ist wichtig, dass die Betroffenen sich verstanden und akzeptiert fühlen, was ihnen hilft, ihre Isolation zu überwinden.

Einfühlungsvermögen und Geduld sind dabei entscheidend, da PTBS oft mit starken Stimmungsschwankungen, Rückzugstendenzen und emotionalen Ausbrüchen einhergeht.

Ein wesentlicher Aspekt der Unterstützung ist es, die Betroffenen zu ermutigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, ohne sie dabei zu drängen. Oftmals ist es hilfreich, gemeinsam nach Therapiemöglichkeiten zu suchen oder den Betroffenen bei der Kontaktaufnahme mit Therapeuten zu unterstützen.

6.2 Unterstützung im Alltag

Auch praktische Hilfe im Alltag, wie das Erledigen von Einkäufen oder die Begleitung zu Arztterminen, kann eine enorme Entlastung darstellen.

Für Angehörige ist es wichtig, sich selbst über PTBS zu informieren, um die Erkrankung und die damit verbundenen Symptome besser zu verstehen.  können dazu beitragen, dass sie die Reaktionen des Betroffenen nicht persönlich nehmen und angemessen darauf reagieren.

Es ist auch ratsam, dass sich Angehörige selbst Unterstützung holen, sei es durch Selbsthilfegruppen für Angehörige, Beratungsgespräche oder Literatur über das Thema.

Zudem sollten Freunde und Familie versuchen, ein Gefühl von Normalität und Stabilität zu vermitteln. Gemeinsame Aktivitäten, die dem Betroffenen Freude bereiten und bei denen er sich sicher fühlt, können helfen, positive Erlebnisse zu schaffen und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken.

Gleichzeitig sollten sie jedoch die Grenzen des Betroffenen respektieren und ihn nicht zu Aktivitäten drängen, für die er noch nicht bereit ist.

6.3 Richtig kommunizieren und verstehen

Offene Kommunikation ist ebenfalls von großer Bedeutung. Es kann hilfreich sein, regelmäßig über die Gefühle und Bedürfnisse des Betroffenen zu sprechen, ohne dabei zu drängeln oder Druck auszuüben.

Angehörige sollten auch darauf achten, ihre eigenen Bedürfnisse nicht zu vernachlässigen und sich selbst Pausen zu gönnen, um nicht auszubrennen.

7. Mit Kindern über PTBS sprechen: Warum und wie?

Kinder, die in einem Haushalt mit einem PTBS-betroffenen Elternteil leben, bekommen oft mehr mit, als man ihnen zutraut.

Sie spüren die Anspannung, die plötzlichen Stimmungsschwankungen und die emotionale Distanz, die durch die Störung verursacht werden können. Daher ist es wichtig, offen und ehrlich mit Kindern über die Situation zu sprechen, um Missverständnisse und Ängste zu vermeiden.

Der Dialog sollte altersgerecht und verständlich sein!

Kleineren Kindern kann man zum Beispiel erklären, dass der betroffene Elternteil manchmal sehr traurig oder wütend ist, weil er etwas sehr Schlimmes erlebt hat.

Ältere Kinder und Jugendliche können eine etwas detailliertere Erklärung erhalten, wobei darauf geachtet werden sollte, sie nicht mit zu vielen Informationen zu überfordern.

Es ist wichtig, den Kindern zu versichern, dass die Symptome des Elternteils nicht ihre Schuld sind und dass sie geliebt und sicher sind.

Eine offene Kommunikation kann dazu beitragen, dass Kinder die Situation besser verstehen und nicht mit eigenen Ängsten und Unsicherheiten allein gelassen werden. Es kann auch hilfreich sein, ihnen einfache Bewältigungsstrategien an die Hand zu geben, etwa wie sie sich in angespannten Situationen verhalten sollen oder an wen sie sich wenden können, wenn sie Fragen haben oder Hilfe brauchen.

Manchmal kann es auch sinnvoll sein, professionelle Unterstützung für die Kinder zu suchen, sei es durch einen Kinderpsychologen oder eine Familientherapie. Diese Fachleute können den Kindern helfen, ihre eigenen Gefühle zu verarbeiten und den Umgang mit der Situation zu erlernen.

Eltern sollten auch darauf achten, dass die Kinder nicht zu stark in die Rolle des „Betreuers“ gedrängt werden. Es ist wichtig, dass Kinder Kinder bleiben dürfen und nicht zu viel Verantwortung für das Wohlbefinden des betroffenen Elternteils übernehmen müssen.

Es sollte ein sicherer Raum geschaffen werden, in dem die Kinder ihre eigenen Bedürfnisse äußern und ihre Kindheit unbeschwert erleben können, trotz der Herausforderungen, die die PTBS des Elternteils mit sich bringt.

Schlussgedanke
Die posttraumatische Belastungsstörung ist eine ernsthafte Erkrankung, die das Leben der Betroffenen tiefgreifend verändert. Doch mit der 

richtigen Unterstützung, Therapie und einem verständnisvollen Umfeld kann ein Weg zur Heilung gefunden werden. Es ist entscheidend, dass PTBS nicht als Schwäche oder Tabuthema behandelt wird, sondern als eine ernstzunehmende psychische Erkrankung, die Aufmerksamkeit und Empathie erfordert. Betroffene sind keine „Versager“ oder „Schwächlinge“ – sie haben Dinge erlebt, die ihre Psyche schwer belastet haben, und verdienen Verständnis und professionelle Hilfe.

Als Gesellschaft müssen wir lernen, den Betroffenen zuzuhören und ihnen die Hand zu reichen. Wir sollten uns dafür einsetzen, dass Therapieplätze schneller verfügbar sind und dass alternative Unterstützungsmöglichkeiten leichter zugänglich gemacht werden. Jeder von uns kann dazu beitragen, indem er ein offenes Ohr für die Menschen in seinem Umfeld hat, die unter PTBS leiden, und ihnen zeigt, dass sie nicht alleine sind.

Eltern, Freunde, Partner und Kollegen können eine wichtige Stütze sein, indem sie die Betroffenen ermutigen und unterstützen, ohne sie zu überfordern. Kinder, die mit einem betroffenen Elternteil leben, sollten in einem liebevollen und sicheren Umfeld aufwachsen dürfen, in dem sie ihre eigenen Gefühle ausdrücken können und verstehen, dass sie nicht die Verantwortung für die Erkrankung tragen.

Letztlich ist der Weg aus der PTBS ein gemeinsamer – einer, den Betroffene nicht allein gehen sollten. Mit der richtigen Therapie, den passenden Unterstützungsmaßnahmen und einem starken sozialen Netzwerk kann es gelingen, die Dunkelheit des Traumas zu überwinden und ein erfülltes Leben zurückzugewinnen. Es ist ein Weg, der Zeit, Geduld und viel Mitgefühl erfordert, aber er ist möglich. Und das ist die wichtigste Botschaft, die wir vermitteln können: Heilung ist möglich, und niemand muss diesen Weg allein gehen.

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Mit diesem Blog möchte ich meine Erfahrungen mit der Depression und Ängsten teilen und anderen Betroffenen Mut und Hoffnung geben. Es ist wichtig, dass wir offen über unsere mentale Gesundheit sprechen und das Stigma, das mit psychischen Erkrankungen verbunden ist, bekämpfen.

Anna Dre

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